Bis vor einigen Jahren habe ich mit Spanien in erster Linie klassischen All-inclusive Urlaub an der Costa Brava assoziiert. Nachdem ich nun aber ein halbes Jahr in Spanien verbracht habe und in dieser Zeit natürlich auch die verschiedensten Regionen und Städte kennenlernen durfte, habe ich inzwischen ein ganz anderes Bild von diesem Land. Spanien hat sowohl absolut attraktive Städte, als auch wunderschöne Strände und ganz unterschiedliche Landschaften. Meine Top 5 der sehenswertesten Städte findet ihr hier.
Platz 5: Barcelona

Barcelona ist meiner Meinung nach die geheime Hauptstadt Spaniens. Weltweit bekannte Sehenswürdigkeiten, Traumstrände direkt vor der Haustüre, ein herausragender Fußballverein und ein riesiger Hafen, der täglich mehrere tausend Kreuzfahrtpassagiere an Land spült. Das alles trägt zum großen Bekanntheitsgrad bei, den diese Stadt über die Jahre erlangt hat – und das zu Recht. Ich persönlich habe drei absolute Barcelona-Must-Dos.
Ein entspannter Bummel über die berühmteste Prachtstraße der Stadt „La Rambla“ gehört einfach zu jedem Urlaub oder Ausflug in die Stadt dazu. Die verschiedenen Straßenkünstler bestaunen, nebenbei ein paar Souvenirs an kleinen Verkaufsständen erwerben oder einfach gemütlich Tapas essen und die Sonne genießen sollte definitiv jeder einmal gemacht haben. Auch ein Besuch des Stadions Camp Nou des Traditionsvereins FC Barcelona gehört zu einem Städtetrip einfach dazu. Sicher gibt es eindrucksvollere und modernere Stadien als dieses, aber nicht viele, in denen mehr Geschichte geschrieben wurde. Das lässt sich bei einer Stadiontour hautnah miterleben und wird im integrierten Museum nochmals sichtbar.
Außerdem sollte man Barcelona nicht verlassen, ohne dem Park Güell einen Besuch abgestattet zu haben. So schön der Park selbst auch sein mag, ist es durchaus schon ausreichend einfach nur an das Parkgelände hoch zu laufen und von dort aus den gigantischen Ausblick auf die Stadt und das Meer zu genießen. Die Aussicht ist wirklich einmalig.
Platz 4: Las Palmas (Gran Canaria)

Platz vier geht definitiv an Las Palmas. Wer Las Palmas kennt, wundert sich sicherlich, warum ausgerechnet diese Stadt unter den Top 5 der spanischen Städte gelandet ist. Ich sehe Las Palmas eher als super Ausgangsort um die Insel Gran Canaria zu entdecken. Die bekannteste der Kanareninseln hat nämlich viel mehr zu bieten, als man im ersten Moment denkt. Ich selbst war wahnsinnig überrascht, als ich dieses Jahr das erste Mal auf der vermeintlich reinen All-inklusive-Badeinsel der Engländer und Deutschen war.
Eines meiner Highlights war die Fahrt durch den Nationalpark Pilancones im Inselinneren. Viele Aussichtspunkte entlang den kleinen Straßen die sich durch die Berge schlängeln ermöglichen einen unglaublichen Ausblick. Die Anzahl an Touristen hält sich vor allem in den Winter- und Frühlingsmonaten in Grenzen, obwohl das Wetter überwiegend schön sonnig ist. Man kann also einen Ausflug ins Hinterland Gran Canarias richtig genießen.
Die Dünen von Maspalomas sind längst kein Geheimtipp mehr, aber gehören dennoch zu einem der Highlights meiner Gran Canaria Reise. Im Süden der Insel befinden sich direkt am Meer Sanddünen, wie man sie eigentlich nur aus dem Orient kennt. Umso erstaunlicher ist es, diese beeindruckende Naturlandschaft hier bei uns in Europa zu erleben.
Doch warum ist die Hauptstadt Las Palmas auf Platz vier, und nicht eine der klassischen Touristenstädte der Insel? Las Palmas ist definitiv sehr urban und bietet alles, was eine Stadt haben sollte. Angefangen von Shoppingmöglichkeiten über stylische Bars und zahlreiche Strände, hat Las Palmas alles, was zu einer Hauptstadt so gehört. Natürlich hat Las Palmas optisch gesehen auch weniger schöne Ecken. Dennoch sehe ich die Stadt als hervorragenden Ausgangspunkt, wenn man viel erleben und von der Insel sehen möchte. Am besten nimmt man sich einen kleinen Mietwagen, mit dem man die verschiedenen Ecken der Insel erkunden kann und gut auf den engen Straßen durch die Berge kurven kann.
Platz 3: San Sebastián

San Sebastián ist eine knapp 200 000 Einwohnerstadt an der spanischen Atlantikküste ganz in der Nähe zu Frankreich. Wahrscheinlich hätte ich dieses schöne Küstenstädtchen nie kennengelernt, wenn ich nicht ein Auslandssemester in Spanien in dem nahegelegenen Bilbao gemacht hätte.
San Sebastián liegt im Baskenland, was man nicht nur an der baskischen Sprache, sondern ebenfalls an der eigenen Kultur deutlich merkt. Neben einer modernen Innenstadt mit den klassischen Modeketten, gilt vor allem die Altstadt mit ihren kleinen Gassen, Geschäften und Bars als echter Besuchermagnet. Insbesondere die Bars sind im Baskenland einen Besuch wert. Egal für welche der unzähligen Bars man sich entscheidet, man wird an jeder Theke eine breite Auswahl an keinen Tapas, die im Baskenland Pintxos genannt werden, vorfinden. Häufig handelt es sich dabei auch um kleine belegte Brötchen, die wirklich außerordentlich lecker zu einem Glas Rotwein aus der Region schmecken.
Neben der Innenstadt ist auch die schöne Uferpromenade, die in wenigen Minuten von der Altstadt fußläufig erreichbar ist, sehr sehenswert. Wegen der stürmischen Wetterbedingungen an der rauen Atlantikküste trifft man dort vor allem in den Sommermonaten jede Menge durchtrainierter Surfer an. Möchte man den Ausblick über die gesamte Bucht lieber aus einer anderen Perspektive erleben, kann man in der Altstadt nahe der alten Kirche Basilica of Saint Mary of the Chorus zum Aussichtspunkt auf den Monte Urgull steigen. Von dort aus kann man eine wirklich beeindruckende Aussicht über das Meer, den Strand und die Stadt genießen.
Der besondere, wenn auch nicht ganz typisch spanische Flair San Sebastians macht diese Stadt für mich zu einer der sehenswertesten Städte des Landes und landet somit auf Platz 3.
Platz 2: Palma de Mallorca

Palma, die Hauptstadt der Lieblingsinsel der Deutschen –Mallorca–, ist und bleibt für mich eine der schönsten Städte Europas. Obwohl ich inzwischen schon unzählige Male in Palma war, beeindruckt mich die Stadt immer wieder aufs Neue. Neben dem Wahrzeichen Palmas, der Kathedrale La Seu, ist es vor allem die Innenstadt, die die Touristen Sommer für Sommer an diesen Ort zurückkehren lässt. In diesem Fall ist es nicht eine Masse an Sehenswürdigkeiten, die jährlich Scharen von Urlaubern anzieht, sondern der ganz besondere Charme den die Stadt versprüht.
Die Gassen der Innenstadt rund um den ca. 600 Jahre alten Olivenbaum bieten optimale Bedingungen für einen gemütlichen Stadtbummel. Ob shoppen gehen in den vielen kleinen Boutiquen, ein leckeres Eis essen auf dem Plaza Major oder einfach am Hafen die Sonne genießen; ein Tag in Palma wird sicher nie langweilig. Selbstverständlich bietet sich in Palma auch an jeder Straßenecke die Möglichkeit ein paar der typischen Mallorca-Perlen (in sehr unterschiedlichen Preisklassen) zu erstehen.
Auch Palma eignet sich ähnlich wie Las Palmas auf Gran Canaria als super Ausgangspunkt für Ausflüge. Da die Insel bzgl. der Infrastruktur hervorragend erschlossen ist, lässt sich alles in relativ kurzer Zeit gut mit dem Mietwagen erreichen. Zu empfehlen sind insbesondere das Tramuntana-Gebirge nordwestlich von Palma, das sich zum Wandern eignet, die Strände entlang der Küste, sowie die eher weniger touristischen Dörfer im Inselinneren. Auch die Drachenhöhlen, über die ich hier bereits einen Artikel geschrieben habe, sind immer einen Besuch wert. Nicht nur Badeurlauber, sondern auch Sportbegeisterte zieht es verstärkt nach Mallorca. Neben den Wanderern sind es vor allem auch Radfahrer, die die Insel für sich entdeckt haben. Insbesondere in den Frühjahrsmonaten tummeln sich Mengen von Radfahrern auf der Insel und nutzen das angenehme mediterrane Klima für ihre Radtouren.
Palma oder auch generell Mallorca ist meiner Meinung nach eines der Reiseziele, das für absolut jeden etwas zu bieten haben. Egal ob für Familien, Sportler, Sonnenanbeter oder natürlich Feierwütige ist Mallorca immer wieder eine Reise wert.
Platz 1: Marbella

In der meiner Meinung nach schönsten Region Spaniens, in Andalusien, liegt das wunderschöne Städtchen Marbella. Marbella vereint das, was Urlaub ausmachen sollte – eine urspanische gemütliche Innenstadt mit vielen weißen Häuschen, Blumen und kleinen Kapellen, eine direkte Strandlage und gleichzeitig einem gewissen Touch von ungezwungenem Lifestyle.
Obwohl Marbella gerne den Ruf als Stadt der Reichen und Schönen genießt, ist es dennoch ein Ort an dem man entspannt seinen Sommerurlaub verbringen kann und in den meisten Restaurants zu moderaten Preisen essen gehen kann. Auch die Preise für die schönen Hotels mit teilweise großen Golfplätzen sind, vor allem in der Nebensaison, auch zu erschwinglichen Preisen buchbar. Ich selbst war auch nicht in der Hauptsaison in Marbella und halte diese Zeit grundsätzlich für die beste Reisezeit um den im Sommer doch sehr heißen Süden Spaniens zu erkunden.
Wer mehr sehen möchte als Marbella selbst, hat in dieser Region eine geniale Auswahl an Ausflugsmöglichkeiten. Bekannte Städte wie Málaga oder Ronda liegen nur knapp eine Autostunde entfernt. Wenn man länger Zeit hat bietet es sich auch gut an nach Sevilla zu fahren oder die bekannte Alhambra (Ticket unbedingt vorbuchen!) in Granada zu besichtigen. Möchte man einen kleinen Abstecher in die englische Kultur machen, so ist auch das zu Großbritannien gehörende Gibraltar mit seinem Affenfelsen super erreichbar. Diesen Ausflug fand ich besonders beeindruckend, weil für mich England mit seinen roten Telefonzellen bisher nicht zu sommerlichen Temperaturen und Jachthafen gepasst hat.
Wer also in seinem Urlaub viel erleben und besichtigen aber gleichzeitig nicht auf den spanischen Strandurlaub verzichten möchte, sollte die Region um Marbella auf jeden Fall in seine engere Auswahl an Reisezielen mit einbeziehen. Für mich ist es die top Urlaubsdestination für einen Sommerurlaub in Spanien.
